Krebs nach der orthopädischen Chirurgie bei Hunden

Krebs ist eine seltene, aber verheerende Komplikation nach der orthopädischen Chirurgie bei Hunden. Orthopädische Operationen sind bei Hunden recht häufig. Meistens ist es bei einer Hunde-OP notwendig, gebrochene Knochen oder beschädigte Gelenke zu reparieren. Von einer Hunde-OP Versicherung werden die Kosten hierfür übernommen.

Typische Krankheitsbilder bei Hunden, die eine Operation erfordern sind kraniale Kreuzbandrisse oder schwere Hüftdysplasie. Bei diesen Operationen verbleiben oft Metallimplantate wie Schrauben, Platten und ab diesem Zeitpunkt im Körper des Hundes.

Hunde erholen sich nach orthopädischen Eingriffen mit Metallimplantaten meist schnell und vollständig. Wie bei jeder Behandlung können jedoch auch hier Komplikationen auftreten. Die meisten Komplikationen treten früh im Heilungsprozess auf (Infektionen, verzögerte Heilung) und sind daher offensichtlich mit der anfänglichen Verletzung und/oder mit der Operation verbunden.

Eine besonders verheerende Komplikation – Krebs – kann jedoch erst Jahre nach der Operation mit Metallimplantaten entstehen.

Orthopädische Metallimplantate sind seit Langem mit einem erhöhten Krebsrisiko an der Operationsstelle sowohl bei Veterinär- als auch bei Humanpatienten verbunden. Diese Komplikationen in der Chirurgie bei Hunden sind selten und werden daher auch nicht so oft diskutiert wird, wie sie sollten. Eine kürzlich durchgeführte Studie untersuchte die Merkmale der implantatassoziierten Neoplasie (Krebs) bei Hunden und lieferte einen schönen Überblick über das, was wir heute über das Thema wissen.

Bei der Studie wurden die medizinischen Aufzeichnungen von Hunden mit Tumoren im Zusammenhang mit metallischen Implantaten, die zwischen 1983 und 2013 behandelt wurden, überprüft. Jeweils zwei Hunde mit natürlichem Osteosarkom wurden auf der Basis von Tumorort, Alter und Geschlecht auf den jeweiligen Fall abgestimmt.

Das Osteosarkom war in dieser Studie der häufigste Tumor und machte 13 von 16 der implantatassoziierten Fälle aus. Bei drei Hunden wurde ein histiozytäres Sarkom, Fibrosarkom und Spindelzellsarkom diagnostiziert. Die spezifische Tumordiagnose innerhalb der Kategorie der implantatassoziierten Neoplasie beeinflusst die Prognose und Behandlung. Der Hund mit Fibrosarkom in der vorliegenden Fallserie verstarb 3 Jahre nach der Amputation an einem nicht verwandten Krankheitsverlauf. Andere Tumore, die in dieser Studie diagnostiziert werden, wie zum Beispiel das Osteosarkom (OSA) oder Histiozyten-Sarkom, sind in der Regel nicht mit solchen verlängerten Überlebenszeiten verbunden.

Die mittlere Zeitspanne von der Implantatinsertion bis zur Diagnose der Neoplasie betrug 5,5 Jahre. Dabei traten die Krebserkrankungen bei Hunden nach der Operation zwischen neun Monate bis zehn Jahre nach der operativen Krebsentfernung auf.

In einer Studie mit OSA nach einer Chirurgie bei Hunden hatten 12 von 264 (4,5 %) Hunden Tumore in Knochen mit vorhergehenden Frakturen, von denen 7 mit chirurgischen Implantaten behandelt wurden. In einer weiteren Studie mit 130 Frakturen bei Hunden wurden 5 (3,8 %) OSAs an der mit chirurgischen Implantaten reparierten Frakturstelle gefunden.

Hunde großer Rassen verstärkt betroffen

Vor allem Hunde großer Rassen sind für das Auftreten von natürlich vorkommenden OSA prädisponiert. Die meisten implantatassoziierten Knochentumoren wurden bei diesen Rassen gemeldet. Dieser Befund spiegelt sich in der vorliegenden Studie wider. Sehr wenige implantatassoziierte Knochentumore wurden bei Hunden kleiner Rassen beobachtet.

Zu Beginn der Studie wurden zahlreiche auslösende Faktoren angenommen, die bei der Entwicklung von implantatassoziierten Sarkomen eine Rolle spielen können. Die Forscher haben gezeigt, dass viele Implantatmaterialien, darunter häufig verwendete Edelstähle und Titan, potenziell krebserregende Eigenschaften besitzen. Korrosionsprodukte von metallischen Implantaten wurden mit Malignität in Verbindung gebracht. Korrosion wurde bei mehr als 75 % der Edelstahlkomponenten beobachtet. Andere berichtete Hypothesen für die Entwicklung von implantatassoziierten Sarkomen schließen Gewebeschäden aus dem initialen Trauma, Osteomyelitis (Knocheninfektion) oder beides ein. Dies bedeutet, dass die metallischen Implantate mit dem Auftreten dieser Tumore assoziiert sein können. Metallimplantate sind aber nicht kausal mit dem Auftreten von Tumoren bei Hunden verbunden.

Die Ergebnisse dieser Studie sollten Sie nicht davon abhalten, orthopädische Operationen durchführen zu lassen, wenn der Hund diese wirklich braucht. Krebs durch Implantate ist sehr selten. Es ist jedoch wichtig, dass sich Hundehalter und Tierärzte darüber im Klaren sind, dass auch noch Jahre nach der Chirurgie bei Hunden lebensbedrohliche Komplikationen auftreten können.

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