Eine der Herausforderungen als Hundehalter ist der Umgang mit einem kranken Tier. Wenn Sie merken, dass Ihrem Hund der Antrieb fehlt oder selbst Leckereien auf kein Interesse stoßen, kann er Ihnen nicht sagen, was ihm fehlt. Und anders als bei einem kranken Kind kann man seine Hand nicht einfach auf die Stirn des Hundes halten, um zu sehen, ob er Fieber hat. Fieber beim Hund erkennen und behandeln ist wichtig, aber zugleich kompliziert.
Tatsächlich ist die Körpertemperatur eines Hundes höher als bei Menschen. Die Normaltemperatur beim Hund liegt bei 38 °C bis 39 °C. Wenn sich Ihr Hund daher warm anfühlt, ist das keine Überraschung. Sie können sich auch nicht darauf verlassen, dass die Nase Ihres Hundes kalt und feucht ist, um anzuzeigen, ob er gesund ist oder ob der Hund Fieber hat. Eine warme oder trockene Nase ist generell ein sehr unzuverlässiger Indikator der Gesundheit. Besonders in der kühlen Jahreszeit, wenn wir drinnen im Trockenen und Warmen sind.
Wie kann man Fieber beim Hund erkennen?
Diese Diagnose überlässt man am besten einem Tierarzt. Hundehalter bemerken zwar, dass mit dem Verhalten des Hundes nicht in Ordnung ist, aber die Symptome sind zu allgemein, um eine spezifische Diagnose anzuzeigen. Wie bei einem grippalen Infekt beim Menschen fällt auch beim Hund auf, dass er müde ist, seinen vertrauten Schlafplatz nicht verlassen möchte oder sein Appetit vermindert ist. Hochwertiges Hundefutter wird auch dann vom Tier verweigert, wenn es sich nicht gut fühlt.
Eines der ersten Dinge, die Ihr Tierarzt tun wird, ist die Körpertemperatur vom Hund mit einem Rektalthermometer zu messen. Manche Tierärzte benutzen auch ein Ohrthermometer, aber der rektale Messwert ist in der Regel präziser. Auch in Ihrem Haushalt sollte sich ein eigenes Thermometer für den Hund befinden. So können Sie auch in den Abendstunden oder am Wochenende schnell selbst die Körpertemperatur Ihres Hundes messen.
Ausgehend von der Normaltemperatur Hund von 37,9–39,9 °C gilt eine Temperatur von 40 Grad Celsius oder mehr als Fieber beim Hund. Der Tierarzt wird in diesem Fall wahrscheinlich Bluttests oder andere Diagnosen durchführen, um die Ursache des Fiebers zu finden. Eine leicht erhöhte Temperatur hingegen ist kein Grund zur Sorge. Diese kann sogar durch Aufregung oder Sorgen des Hundes entstehen.
Warum bekommen Hunde Fieber?
Die häufigsten Ursachen für Fieber bei Hunden sind Entzündungen und Infektionen. Viele Krankheiten werden dabei durch Zecken übertragen. Zu den durch Zecken übertragenen Krankheiten gehört die Borreliose, das gefleckte Fieber (Rickettsia), die Babesiose, die Tularämie sowie einige andere Krankheiten des Hundes.
Auch eine infizierte Wunde kann Fieber beim Hund verursachen. Entzündungen durch Autoimmunerkrankungen, wie bei Lupus, können Fieber ohne weitere Infektionen verursachen. Eine aktuelle Studie zeigte, dass 48 Prozent der 50 untersuchten Hunde Fieber hatten, das durch Entzündungen ohne Infektion verursacht wurde. Nicht-infektiöse entzündliche Krankheiten sind somit die Hauptursache des Fiebers bei Hunden.
Unkastrierte Rüden lecken von Natur aus gerne am Urin der Hündinnen. Auch dabei werden Bakterien übertragen, die zur Erkrankung des Rüden führen können. Neben Magenproblemen, die bei allzu heftigem Lecken in das Fressen von Gras und dem anschließenden Erbrechen führen, können hierdurch auch Halsschmerzen und Fieber entstehen. Menschen sollten das Ablecken durch den Hund im Gesicht und die Übertragung von Hundespeichel vermeiden, um nicht selbst infiziert zu werden.
Besonders besorgniserregend ist jedoch ein Fieber beim Hund, das von bestimmten Symptomen begleitet wird. Diese Symptome sind Erbrechen und andere Verdauungsstörungen, die darauf hindeuten können, dass Ihr Hund einen Virus hat, etwas Schädliches gegessen hat oder dass sich ein Fremdkörper in seinem Magen abgelagert hat.
Wie behandeln Sie einen Hund mit Fieber?
Sobald Ihr Tierarzt die Ursache des Fiebers festgestellt hat, kann er oder sie mit der Behandlung beginnen. Im Allgemeinen braucht der Hund Ruhe und Flüssigkeit, vorausgesetzt, dass es keine ernste Grunderkrankung gibt. Es gibt Medikamente, die das Fieber bei Hunden senken. Aber Ihr Tierarzt wird nichts verschreiben, bis die Ursache des Fiebers sicher festgestellt ist.
Es muss hier auch darauf hingewiesen werden, dass Sie Ihren Hund niemals mit irgendeiner Art von Medikamenten behandeln sollten, ohne vorab Ihren Tierarzt konsultiert zu haben. Unter einigen Umständen können durch Medikamente die Symptome noch verschlimmert werden.
Es ist auch wichtig sich daran zu erinnern, dass Fieber beim Hund ein Zeichen des Körpers ist, dass etwas nicht stimmt. Fieber ist nicht die Erkrankung an sich.
Der beste Weg, um die Gesundheit Ihres Hundes im Auge zu behalten, bevor er ernsthaft krank wird, ist der regelmäßige Besuch beim Tierarzt, der Ihren Hund kennt. Die Beziehung zu einer Person, die sich um Ihr Haustier kümmert, ist immens wichtig.
Ihr Tierarzt wird wissen, wie Ihr Hund aussieht und sich verhält, wenn er gesund ist, und kann dadurch einschätzen, ob eine leicht erhöhte Körpertemperatur für ihn normal ist.
Wenn Ihr Hund krank ist und Sie Fieber vermuten, dann achten Sie auf diese Dinge:
- Geben Sie Ihrem Hund ohne Anweisung Ihres Tierarztes keine rezeptfreien Medikamente.
- Rufen Sie Ihren Tierarzt an, um festzustellen, ob ein Besuch während der Sprechstunde oder ein Notfallbesuch notwendig ist.
- Verwenden Sie ein Rektalthermometer (oder Ohrthermometer) um die Temperatur Ihres Hundes selbst zu messen!
Als erste Hilfemaßnahme und Hausmittel gegen Fieber beim Hund können kühle Umschläge an den Beinen helfen. Auch ein feuchtes, nicht allzu kaltes Tuch an Kopf und Nacken kann dem Hund Linderung gegen das Fieber und Unwohlsein verschaffen.